Veranstaltungsort: St. Lambertus, Stiftsplatz 1, 40213 Düsseldorf
Carl Maria Splett trat sein Amt als Bischof des damals noch jungen Bistums Danzig im Sommer 1938 bereits unter sehr schwierigen Umständen an. Der damalige Freistaat Danzig, der nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Versailler Vertrag hervorgegangen war, wurde bereits von starken nationalsozialistischen Kräften beherrscht. Nur etwas mehr als ein Jahr später wurde die traditionsreiche Ostseestadt nach der Zerschlagung Polens dem NS-Staat förmlich angegliedert, was Splett, die ihm unterstellten Priester und die Gläubigen vollends der christentumsfeindlichen Kirchenpolitik der NS-Machthaber auslieferte. Splett versuchte nicht zuletzt, auch die polnischen Priester und Gläubigen zu schützen, weitgehend vergeblich indes. Gleichwohl wurde er, der 1945 im zerstörten Danzig ausgeharrt hatte, im Rahmen eines Schauprozesses, der von den inzwischen herrschenden polnischen Kommunisten inszeniert wurde, Anfang 1946 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Erst Ende 1956 kam Splett wieder frei und wurde in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben. Formal noch immer Bischof von Danzig, kümmerte er sich von Düsseldorf aus um die Seelsorge für seine vertriebenen Landsleute. Zugleich war er maßgeblich an den Bestrebungen für eine deutsch-polnische Aussöhnung beteiligt. 1964 starb Splett überraschend im Alter von 66 Jahren und wurde in der Düsseldorfer Lambertus-Kirche beigesetzt.
Prof. Dr. Stefan Samerski ist einer der besten Kenner des Lebens und Wirkens von Carl Maria Splett.
Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr mit einer kirchlichen Erinnerungsfeier am Grab von Bischof Splett in der Lambertus-Kirche. Um 19.00 Uhr folgt der Vortrag von Prof. Samerski im Gemeindesaal der Lambertus-Kirche.