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Ilse Weber - Briefe und Gedichte aus Theresienstadt.

Ein Erinnerungsabend mit Ulrike Migdal

Am 06. Oktober 1944 wurde Ilse Weber in Auschwitz ermordet. Die 41-jährige Dichterin und Musikerin, 1903 als Kind einer jüdischen Familie im damals zu Österreich-Ungarn gehörenden mährischen Witkowitz (heute Vítkovice, Tschechische Republik) geboren, war seit Anfang 1942 im Ghetto Theresienstadt inhaftiert. Vor der Deportation aus Prag war es ihr und ihrem Ehemann gelungen, ihren 10-jährigen Sohn Hanuš einem der lebensrettenden Kindertransporte nach Großbritannien anzuvertrauen. Der jüngere, erst 8 Jahre alte Sohn Tomáš musste mit nach Theresienstadt. Dort schrieb Ilse Weber wie zuvor Gedichte, Lieder und Märchen nicht nur für die vielen Kinder, die es im Lager gab. Darüber hinaus war sie in der Kinderkrankenstube tätig. Als die erkrankten Kinder Anfang Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert wurden, begleitete Ilse Weber diese aus freien Stücken. Unmittelbar nach der Ankunft wurde sie zusammen mit ihren Schützlingen und ihrem Sohn Tomáš in die Gaskammer geschickt. Ihr Ehemann Willi, der von seiner Familie in Theresienstadt getrennt worden war, überlebte die Shoah und barg später Ilse Webers dort versteckte Arbeiten, wodurch sie erhalten blieben.

Die Autorin und versierte Rezitatorin Ulrike Migdal hat sich intensiv mit Ilse Webers Leben und Werk beschäftigt und ausgewählte Werke von ihr herausgegeben. Sie erinnert zum 80. Todestag an die mutige und aufopferungsvolle Dichterin.

Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Düsseldorf