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»Oma kommt aus Schlesien« – Die Erinnerungen der Nachfahren.

Ein Seminar für die Kinder und Enkel der Vertriebenen und alle Interessierten

Veranstaltungsort: HAUS SCHLESIEN, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter-Heisterbacherrott 


Herkunftsgeschichten bewegen Familien – bis heute sind Fluchtschicksale dabei von großer Aktuali­tät. Fragen nach Herkunft, Heimat und Identität sind jedoch selten eindeutig zu beantworten, besonders dann, wenn ein Teil der Vorfahren aus einer anderen Region kam. Mehr als 25 Prozent der Deutschen geben an, dass sie selbst oder ein Familienmitglied zu den deutschen Heimatvertriebenen zählen. Aufgewachsen mit den Geschichten „aus der Heimat“ oder auch nur mit einem undefinierbaren Gefühl, nicht hierher zu gehören: Viele Kinder und Enkel tragen an der Last der Erinnerungen und den Traumata der vertriebenen Vorfahren. Die Erfahrungen der Erlebnisgeneration haben ihre Spuren hinterlassen und prägen oft unbewusst bis heute ihr Leben und ihre Familien. Auch wenn sie bereits in der „neuen Heimat“ geboren wurden und keine eigenen Erinnerungen an Schlesien haben, übertrugen sich die Fluchterfahrungen und das Fremdheitsgefühl der Eltern auf die Nachkommen. Die aus der Erfahrung der Entwurzelung heraus entwickelten Verhaltensweisen und Ängste haben sich teilweise bis in die Enkelgeneration „vererbt“.

Das Seminar behandelt exemplarisch anhand der erzwungenen Fluchtsituation aus Schlesien Erfahrungen und Erkenntnisse zum Umgang mit Flucht und Vertreibung in den Familien. Einführende Fachvorträge von Wissenschaftlern und Autoren befassen sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten und legen eine fundierte Grundlage für die jeweils anschließenden Gesprächsrunden, in denen die Teilnehmer die Thesen diskutieren und eigene Erfahrungen und Eindrücke austauschen können. Neben der Möglichkeit, anhand des vermittelten Wissens die Situation der Erlebnisgeneration aber auch die eigenen Erfahrungen nach­vollziehen und einordnen zu können, soll vor allem der Austausch untereinander dazu beitragen, die individuelle Familiengeschichte aufzuarbeiten, sich mit den Gefühlen von Heimatlosigkeit auseinan­derzusetzen und eigene Verhaltensmuster zu verstehen.

Das Seminar ist offen für alle Interessierten. Die Anzahl der Teilnehmerplätze ist begrenzt. 

Anmeldung zwingend erforderlich unter »kultur@hausschlesien.de oder Tel. »02244 886231

Nähere Informationen zur Anmeldung und zum Teilnehmerbeitrag finden Sie »hier


Programm

Samstag 12.10.2024
 

11.00 Uhr          Begrüßung und Einstieg in das Thema.
(Nicola Remig, Dokumentations- und Informationszentrum im HAUS SCHLESIEN)

   

THEMA HEIMATVERLUST

11.15 Uhr          Omas Weg nach Westen. Flucht, Vertreibung, Aussiedlung, Integration von 3,2 Mio. Menschen aus Schlesien.
(Vortrag von Prof. Dr. Winfrid Halder, Gerhart-Hauptmann-Haus, Düsseldorf) 
12.15 Uhr          Moderierte Gesprächsrunden mit Kaffee zum Thema Heimatverlust
13.15 Uhr          Mittagessen

          

THEMA FAMILIENGEDÄCHTNIS

14.30 Uhr          Spätfolgen von Flucht und Vertreibung für drei Generationen.
(Vortrag von Prof. Dr. med. Bertram von der Stein, Psychotherapeut, Köln)
15.30 Uhr          Moderierte Gesprächsrunden mit Kaffee zum Umgang in zweiter und dritter Generation mit dem Vertreibungsschicksal

 

THEMA ERINNERUNGSTRANSFER

16.30 Uhr          Erinnerungen an Flucht, Vertreibung und typisch Schlesisches. Führung durch Museum und Park von HAUS SCHLESIEN.
(Silke Findeisen, Dokumentations- und Informationszentrum im HAUS SCHLESIEN)
18.00 Uhr          Abendessen
19.30 Uhr          Gegenwart und Vergangenheit – Menschen und Regionen. Spurensuche in Schlesien.
(Bildvortrag von Nicola Remig, Dokumentations- und Informationszentrum im HAUS SCHLESIEN)
 Anschließend Möglichkeit zum individuellen Gesprächsaustausch und Ausklang.

         

Sonntag 13.10.2024
 

THEMA ERINNERUNG UND SPURENSUCHE

09.00 Uhr          Die Situation in Schlesien 1945.
(Vortrag von Silke Findeisen, Dokumentations- und Informationszentrum im HAUS SCHLESIEN)
09.45 Uhr          Filmvorführung „Kinder des Krieges“ von Joanna Mielewczyk, Breslau/Görlitz
10.45 Uhr          Kaffeepause
11.15 UhrZeitzeugengespräch mit dem Filmprotagonisten Jürgen Hempel, Frankfurt und der Regisseurin Joanna Mielewczyk.
(Moderation Nicola Remig, HAUS SCHLESIEN)
12.30 UhrMittagessen
14.00 Uhr Abschlussgespräch
 Anschließend individuelle Recherchemöglichkeit in der Bibliothek. Bitte Themenwünsche vor oder zu Beginn des Seminars angeben.