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»Franziska Linkerhand«

Szenische Lesung mit Christiane Lemm, Petra Kuhles und Donja Djember

»Ich würde lieber dreißig wilde Jahre wählen statt siebzig brave und geruhsame.« Diese Worte denkt die Hauptperson in Brigitte Reimanns Roman »Franziska Linkerhand«. Sie könnten jedoch ebenso über dem Leben der Schriftstellerin selbst stehen. »Warum soll ich denn nicht mein Leben genießen? In zehn oder zwanzig Jahren ist alles vorbei«, schrieb sie bereits als 20-Jährige.

 

Brigitte Reimann wurde am 21. Juli 1933 in Burg bei Magdeburg geboren. 1947 erkrankte sie an Kinderlähmung und musste ein halbes Jahr auf einer Isolierstation verbringen. In dieser Zeit beschloss sie, Schriftstellerin zu werden. Als 14-Jährige schrieb sie einer Freundin: »Ich will gerne Schriftstellerin werden, aber nicht nur nebenbei, sondern als Hauptberuf. Hoffentlich wird’s was.«

 

1951 legte sie ihr Abitur ab. Nach einem kurzen pädagogischen Lehrgang arbeitete sie zwei Jahre als Lehrerin an der Grundschule in Burg. 1956 – mit 23 Jahren – erschien ihr erstes Buch »Die Frau am Pranger«. 1968, im Alter von 35 Jahren, erhielt sie ihre erste Krebsdiagnose; es folgten mehrere Krankenhausaufenthalte und Operationen.

 

Am 20. Februar 1973 – nur 39 Jahre alt – starb Brigitte Reimann in Ost-Berlin. 1974, ein Jahr nach ihrem Tod, wurde ihr Roman »Franziska Linkerhand« unvollendet veröffentlicht. Über zehn Jahre hinweg arbeitete sie an diesem Werk, das die Geschichte einer lebenshungrigen, kompromisslosen Frau erzählt, die besessen von einer Vision und einer Liebe Architektin werden will. Über den Roman schrieb sie an eine Freundin: »Da kommt ein Mädchen, jung, begabt, voller leidenschaftlicher Pläne, in die Baukastenstadt und träumt von Palästen aus Glas und Stahl – und dann muss sie Bauelemente zählen.«

 

Die Schauspielerinnen Christiane Lemm und Petra Kuhles treten seit 2015 gemeinsam mit selbst erarbeiteten literarischen Programmen auf. Mit ihrer sorgfältig gewählten Textauswahl erinnern sie an bedeutende Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Donja Djember, Cellistin und Musiklehrerin an der Städtischen Musikschule Ratingen (NRW), präsentiert seit 1996 ein Cello-Soloprogramm mit eigenen Stücken und Improvisationen. Dabei tritt sie unter anderem bei Lesungen und Ausstellungen auf, stets inspiriert von den gelesenen Texten und Bildern. Seit 2007 arbeitet sie mit ihrem Vater Mohammad Eghbal und seiner Band A-HURA (Sufiworldmusic) zusammen. Seit 2010 ist sie zudem Teil des Trios »InsaDonjakai« (eigene Stücke) und beteiligt sich am Projekt »Kasienki & Tuwim«.