Ermutigt durch die intensiven und positiven Reaktionen auf ihr 2018 erschienenes Buch »Eingesperrte Gefühle«, wagt es Maria-Luise Knopp, sich noch einmal der Vergangenheit in der DDR und der Inhaftierung im DDR-Zuchthaus Hoheneck zu stellen. Sie schließt den fragmentarischen Bericht einer verstorbenen Freundin über den seinerzeitigen Aufenthalt ab und ermunterte zudem eine weitere ehemalige Inhaftierte über das unmenschliche System von Entmündigung und Entmenschlichung zu schreiben. Doch es sind auch vor allem Berichte über Freundschaft, die die Frauen die Jahre der völligen Entrechtung überstehen ließ. Die Autorin schildert zudem, wie es den Frauen gelang, nach den Hafterfahrungen im Leben wieder Fuß zu fassen. Das im Geest-Verlag erscheinende Buch wird an diesem Abend zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Marie-Luise Knopp wurde 1942 in einem kleinen Ort der ehemaligen DDR geboren, sie studierte Deutsch und Geschichte und arbeitete 10 Jahre als Lehrerin in Leipzig. 1974 wurde sie freigekauft und reiste in die Bundesrepublik aus. Dort arbeitete sie 30 Jahre als Lehrerin an einer Förderschule.