Vortrag von Klaus Zimmermann
Wer sich für das Kino im 20. Jahrhundert interessiert, kennt seinen Namen: Billy Wilder. Ein cineastisches Allround-Talent, ohne Zweifel. Keiner hat mehr »Oscars« erhalten als er, nämlich sechs. Drei Mal erhielt er die begehrte Auszeichnung als Drehbuchautor, zwei Mal als Regisseur, einmal als Produzent.
Als Samuel Wilder kam er 1906 in Sucha (heute Sucha Beskidzka/Polen), in der damals österreichisch-ungarischen Provinz Galizien, rund 40 Kilometer südwestlich von Krakau in einem jüdischen Elternhaus zur Welt. Seine Mutter nannte ihn schon als Kind »Billie«, das war später leicht als »Billy« zu »amerikanisieren«. In Krakau und Wien aufgewachsen, begann Wilder nach dem Ersten Weltkrieg erst eine journalistische Laufbahn, die ihn nach Berlin brachte. Dort gelang es ihm als Drehbuchautor ins Filmgeschäft einzusteigen. 1933 sah sich Wilder zur Emigration gezwungen. Seit 1934 lebte er in den USA und wurde in den folgenden Jahren zu einem der gefragtesten Drehbuchautoren Hollywoods. 1942 konnte Wilder erstmals selbst Regie führen. 1945 wurden ihm die beiden ersten »Oscars« zuerkannt, für Regie und Drehbuch des Dramas »The Lost Weekend«. Es folgten weitere Klassiker wie »Sunset Boulevard« (1950), »Zeugin der Anklage« (1957, mit Marlene Dietrich) oder »Manche mögen’s heiß« (1959, mit der jungen Marilyn Monroe). Bis zu seinem Tod 2002 blieb Wilder eine stilbildende Größe in der »Traumfabrik Hollywood«.
In Kooperation mit: Freundeskreis Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität