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Danzig, Krantor
 
im Gerhart-Hauptmann-Haus

Kultur und Geschichte im Ostseeraum

Einführung zur Studienfahrt »Auf jüdisch-christlichen Spuren im nördlichen Polen«

ACHTUNG!!!! Geänderte Uhrzeit: Die Veranstaltung beginnt bereits um 18.00 Uhr !!!!

Offen für alle Interessierten!

Vor ziemlich genau 200 Jahren lebte der Dichter Joseph von Eichendorff (1788–1857) rund drei Jahre lang in Danzig – als preußischer Beamter. Die damals bereits etwa 800 Jahre alte Stadt inspirierte Eichendorff mit ihren dunklen Giebeln, hohen Fenstern und vielem mehr so nachhaltig, dass er noch 1842 sein berühmtes Gedicht »In Danzig« verfasste. Tatsächlich hält die Faszination der Stadt bis heute an, die die Mottlau (einer der Mündungsarme der Weichsel in die Ostsee) schon sehr früh zu einem der bedeutendsten Hafenplätze in der ganzen Region gemacht hat. Dies gilt auch, obwohl Danzig in seiner inzwischen nahezu 1000-jährigen Geschichte manchen Niedergang erlitten hat und mit dem Zweiten Weltkrieg die schlimmste aller zerstörerischen Katastrophen erlebte. Der Besucher, »dem die Stadt gar wohl gefällt«, wie Eichendorff, wird auch von dem heute polnischen Gdansk begeistert sein, spätestens beim Rundblick nach dem Erklimmen des gewaltigen Turms der Marienkirche.

Mit ein wenig gutem Willen (und ein wenig mehr Fantasie) kann man von dort oben nach Westen hin Stettin erahnen, nach Osten hin aber Frauenburg. Damit wird der historische Raum abgesteckt: von der überkommenen Hauptstadt Pommerns über Danzig und das umgebende Westpreußen bis nach Ostpreußen respektive dem Ermland hin. In diesem Raum gibt es so viel zu entdecken – etwa die Backsteingotik, die den gesamten Ostseeraum verbindet, oder den Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473–1543), der der Sonne den ihr zukommenden Platz in unserem Weltbild verschafft hat, der aber »hauptberuflich« Domherr und Arzt in Frauenburg war. Oder man kann in Stettin auf den vermeintlichen »Ur-Berliner« Alfred Döblin (1878–1957) stoßen, der dort geboren war und immerhin einen Teil seiner Kindheit verbrachte. Döblin steht auch für das bedeutende jüdische Element in der Geschichte der Region, das immer wieder anzutreffen ist.

Vor dem Aufbruch in eine Region im komplexen Spannungsfeld zwischen Deutschland und Polen ist es gut, sich einen Überblick zu verschaffen – dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

 

In Kooperation mit: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Düsseldorf e.V.

Veranstaltungsort: im Gerhart-Hauptmann-Haus