»Aber irgendetwas vom Grund des Menschen wird Hitler vernichten.«
Den Namen des französischen Schriftstellers Léon Werth (1878–1955) haben Millionen Leserinnen und Leser in aller Welt gelesen, aber wohl meist nicht wirklich wahrgenommen. Denn Werth ist der Widmungsträger des berühmtesten Buches seines engen Freundes Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944), des »Kleinen Prinzen« nämlich. Als der in die USA emigrierte Saint-Exupéry das Buch dort zuerst 1943 veröffentlichte, lebte Werth weiterhin im seit 1940 von deutschen Truppen besetzten Frankreich – angesichts seiner jüdischen Herkunft im Verborgenen, denn der antisemitische Massenmord hatte auch sein Land erfasst. Werth, stets ein aufmerksamer politischer Zeitgenosse, führte Tagebuch und beschrieb, was ihn bedrängte und beängstigte, aber auch das, worauf er seine Hoffnungen setzte. Ähnlich erging es dem polnischen Arzt Zygmunt Klukowski (1885–1959), der in der Nähe von Zamość ein Krankenhaus leitete: Auch er wurde Zeuge der deutschen Besetzung seiner Heimat und der anschließenden rigorosen, ja mörderischen Besatzungspolitik. Die Tagebücher Klukowskis, der sich auch der polnischen Widerstandsbewegung anschloss, gehören zu den wichtigsten Zeugnissen dieser Zeit aus erster Hand. In der Veranstaltung werden ausgewählte Textpassagen gelesen und in ihren historischen Kontext eingeordnet.
In Kooperation mit: Polnisches Institut Düsseldorf und Institut Français Düsseldorf