Geboren wurde er vor hundert Jahren als Paul Antschel in Czernowitz in der Bukowina, gestorben ist er vor 50 Jahren als Paul Celan in Paris. Zwischen beiden Städten spannt sich der Bogen seines Lebens, welches durch die erlebte und erlittene Shoa in Rumänien einschneidend geprägt war. Paul Antschel, der sich als Dichter das Pseudonym Paul Celan gab, überlebte ein rumänisches Zwangsarbeitslager, seine Eltern wurden in einem Lager in der Ukraine ermordet. Die Nachricht vom Tod seiner Eltern, insbesondere dem Tod seiner Mutter, erschütterte ihn und beeinflusste sein ganzes weiteres Leben. Die »Todesfuge«, sein berühmtestes Gedicht, bezeichnete Celan als die Grabschrift für seine Mutter, ja ihr Grab selbst. 1947 flüchtete Paul Celan über Wien nach Paris, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Nicht nur die »Todesfuge«, auch die beiden Bücher »Mohn und Gedächtnis« und »Von Schwelle zu Schwelle« trugen zur Berühmtheit des Dichters bei. Am 20. April 1970 starb Celan in einer psychischen Krise. Er fand den Freitod in der Seine.
Der Publizist, Verleger und Herausgeber Helmut Braun erzählt aus dem Leben Paul Celans und liest dessen Gedichte.