Polen/Ukraine/Großbritannien 2019
Die Handlung beruht auf einem Teil des Lebensweges des britischen Journalisten Gareth Jones (1905–1935). Jones, der auch Französisch, Deutsch und Russisch sprach, kam im März 1933 als Berichterstatter in die Sowjetunion. Er reiste in die ukrainische Stadt Charkiw/Charkow und entzog sich der Kontrolle durch die Behörden der herrschenden stalinistischen Diktatur. Durch seine Sprachkenntnisse konnte er mit der Bevölkerung in direkten Kontakt treten und wurde Zeuge des »Holodomor« – also der seit Ende der 1920er-Jahre durch das Regime Stalins gezielt herbeigeführten Hungersnot in der Ukraine, der mehrere Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind. Jones war einer der wenigen westlichen Journalisten, die darüber aus erster Hand berichten konnten. Nachdem er die Sowjetunion wieder verlassen hatte, ließ er nichts unversucht, um die Weltöffentlichkeit auf die Vorgänge in deren vielberufener »Kornkammer« aufmerksam zu machen. Die Moskauer Machthaber versuchten mit allen Mitteln, seinen Berichten die Glaubwürdigkeit abzusprechen und Jones‘ Ansehen zu beschädigen. Heute gilt er als Beispiel für mutigen, tatsachenorientierten Journalismus. Jones wurde unter bis heute ungeklärten Umständen im August 1935 in China ermordet.
Regie in dem prominent besetzten und aufwendig produzierten Streifen führte 2019 die international renommierte, mehrfach preisgekrönte polnische Regisseurin Agnieszka Holland.
1 Std. 58 Min. / Biografie, Drama / FSK 16
Regie: Agnieszka Holland; Drehbuch: Andrea Chalupa
Aus unserer Reihe: Nachmittags-Kino im GHH
Die Corona-Pandemie hat uns allen das »Bildschirmformat«, mal klein, mal ganz klein, aufgezwungen, sei es nun um an Videokonferenzen teilzunehmen oder zu anderen Zwecken. Auch von den Kinos hat sie uns ferngehalten, zeitweilig wenigstens, »Blockbuster« und andere Filme auf dem heimischen Notebook oder gar dem Tablet anschauen … Ja, das geht – aber es fehlt etwas. Jetzt endlich können wir »richtige« Filme auch wieder dahin bringen, wohin sie gehören: auf die große Leinwand nämlich. Die wartet in unserem Saal auf Sie und Ihren Besuch – und Ihre Bereitschaft, sich bei einer Tasse Kaffee und vielleicht auch dem einen oder anderen Keks mit Geschichte und Geschichten auseinanderzusetzen, die uns herausfordern und die wir kennen sollten. Den Vorführungen geht jeweils eine kurze Einführung in Thematik und Entstehungsgeschichte der gezeigten Filme voraus. Also laden wir herzlich ein zum »Nachmittags-Kino im GHH«, das künftig (wieder) fest zu unseren Programm-Angeboten gehören soll.