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Russlanddeutsche Frauenschicksale: Nora Pfeffer

Lesung und Diskussion mit Julia Kling, Katharina Martin-Virolainen und Artur Rosenstern

ONLINE VERANSTALTUNG

Die Veranstaltung soll die russlanddeutschen Frauenschicksale darstellen und sie genauer beleuchten. Bis jetzt wurden die Lebenswirklichkeiten russlanddeutscher Frauen sehr wenig thematisiert und das zu Unrecht: Die weibliche Sicht auf das transgenerationale Trauma der Deutschen aus Russland ist ein außerordentliches (leidvolles) Kapitel für sich.

Zur Person: Nora Pfeffer wurde am 31. Dezember 1919 in einer Lehrerfamilie in Tiflis geboren. Sie war bekannt als Dichterin, Kinderbuchautorin und Übersetzerin. Nach dem Abitur begann Nora Pfeffer 1936 ein Studium der Germanistik und Anglistik an der Pädagogischen Hochschule in Tiflis und wurde 1937 zwangsexmatrikuliert, da sie sich weigerte sich von ihren Eltern zu distanzieren, die 1935 verhaftet wurden. Im Jahr 1938 konnte sie ihr Studium wieder aufnehmen, heiratete 1939 einen Georgier und 1940 wurde ihr gemeinsamer Sohn Rewas geboren.

Als Frau eines Georgiers entging Nora 1941 einer Deportation. Im November 1943 folgte jedoch ihre Verhaftung durch den NKWD und die Verurteilung zu zehn Jahren Arbeitslager mit anschließender fünfjähriger Verbannung. Nora Pfeffer verbrachte ihre Haft zunächst als Holzfällerin in einem Strafgefangenenlager in der Nähe der mittelsibirischen Stadt Mariinsk, danach im nordsibirischen Dudinka. Ab 1953 lebte sie als Verbannte im Norden Kasachstans. Ihren Sohn Rewas hat Nora Pfeffer erst nach zehn Jahren wiedergesehen. Als sie ihm nach der Trennung wieder begegnete, fiel sie erstmal in Ohnmacht, berichtete sie später.
Ab 1953 nahm Nora Pfeffer ein Studium an der Fremdsprachenhochschule Alma-Ata auf, an der sie ab 1956 als Dozentin arbeitete. Gleichzeitig war sie als Sprecherin am deutschen Rundfunk tätig, von 1970 am Deutschen Verlag, nach der Pensionierung in Moskau bei der deutschen Zeitung „Neues Leben“. Im Jahr 1992 siedelte sie nach Deutschland über, wo sie bis zu ihrem Tod 2012 in Köln lebte.

Ihre Gedichte erschienen regelmäßig in der deutschsprachigen Presse sowie in zahlreichen Sammelbänden russlanddeutscher Autoren, auch in literarischen Publikationen in Deutschland und Österreich, wurden ins Lettische, Kasachische oder Russische übersetzt. Eine Vielzahl ihrer Gedichte inspirierte russlanddeutsche Komponisten wie Oskar Geilfuß, Eduard Schmidt und Friedrich Dortmann. 1981 erhielt Nora Pfeffer den Literaturpreis des sowjetischen Schriftstellerverbandes und 1990 den Dulatow-Preis.

Technische Voraussetzungen

Es handelt sich um eine Vortragsveranstaltung im Rahmen eines Online-Seminars mit dem Konferenzprogramm Zoom. Für eine aktive Teilnahme benötigen Sie ein Mikrofon und bestenfalls eine Webcam oder eben ein Smartphone oder Tablet. Die Veranstaltung wird online über unseren Facebook-Channel live übertragen.

Förderung

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Russlanddeutschen Kulturtage 2020 statt. Wir danken dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung.

Anmeldung

Unter diesem Link können Sie sich zur Veranstaltung anmelden: https://zoom.us/meeting/register/tJEpde6pqT0iG9yaLv036aqvCABKXms53XZE

Falls Sie keine Fragen und nicht mitdiskutieren möchten, können Sich die Veranstaltung auch live unter https://www.facebook.com/lmdr.nrw/live anschauen.

Veranstalter: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland NRW

Die Landesgruppe NRW der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. ist eine gemeinnützige und politisch unabhängige Organisation. Ihr Ziel ist die Förderung der Integration der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion durch Beratung und kulturelle Programme. Dabei arbeiten sie mit allen zuständigen Behörden und Institutionen auf der Landesebene sowie mit anderen Vereinen und Wohlfahrtverbänden.

weitere Informationen: <link https: nrw.lmdr.de _blank>Landsmannschaft der Deutschen aus Russland NRW