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Ewiger Friede? Kant, Krieg und kein Ende. Friedenskonzepte und Friedensschlüsse: Theoretische Friedenskonzepte und historische Friedensschlüsse.

Seminar zum 300. Geburtstag von Immanuel Kant (1724-1804) und „aus gegebenem Anlass“. Für alle, die sich für die Zukunft interessieren

Veranstaltungsort:  Haus Schlesien, Dollendorfer Landstr. 412, 53639 Königswinter

Die 1795 zuerst erschienene Schrift „Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf“ von Immanuel Kant (1724-1804) dürfte bis heute einer der bekanntesten Texte des Königsberger Philosophen sein, und zwar weit über philosophische Fachkreise hinaus. Davon zeugt etwa der Umstand, dass gerade diese Schrift Kants im aktuellen Buchhandel gleich in mehreren kostengünstigen Ausgaben zu haben ist, natürlich auch als E-Book. Besonders in Deutschland war (und ist?) offenbar die Überzeugung verbreitet, dass Kants Überlegungen zur Herstellung dauerhaften Friedens nach wie vor Leitlinien in unfriedlichen Zeiten vermitteln können. Auffällig ist nämlich auch, dass zwischen 1945 und 1949, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg also und im Zeichen des beginnenden „Kalten Krieges“ mit seiner atomaren Vernichtungsdrohung, rund ein Dutzend Neuausgaben der Friedens-Schrift erschienen sind. Dies wohlgemerkt allein in den damaligen westlichen Besatzungszonen Deutschlands, auf einem hinsichtlich der Herstellungs- und Vermarktungsbedingungen überaus schwierigen Buchmarkt.

Die für einen mehr als 200 Jahre alten philosophischen Text ungewöhnlich große Präsenz jenseits der philosophischen Fachdiskurse rührt gewiss auch daher, dass Kant damit „eine bis heute aktuelle, prinzipielle Debatte über den Umgang der Politik mit Ratschlägen philosophischer und ethischer Natur [angestoßen hat], die meist als realitätsfern und sachunkundig beiseitegeschoben werden“, wie die Neue Zürcher Zeitung erst vor einigen Monaten feststellte.

Das Seminar versucht einerseits Kants Friedensvorstellungen von ihren Voraussetzungen her zu erklären und anschließend nach deren Wirkungen zu fragen. Keineswegs zufällig hat Kant „Zum ewigen Frieden“ während der großen, durch die Französische Revolution ausgelösten Kriegsära geschrieben, deren Ende 1814/15 er selbst gar nicht mehr miterlebte. Spielten Kants Überlegungen andererseits seither eine Rolle, wenn die praktische Politik Versuche unternahm, gewaltsame Großkonflikte in dauerhafte Friedensordnungen zu überführen? Dieser Frage soll durch eine vergleichende Perspektive auf historische Friedensschlüsse nachgegangen werden. Am Ende soll diskutiert werden, ob Kants Friedensgedanken heute noch wegweisend sein können.

Das Seminar richtet sich an ein philosophisch, historisch und politisch interessiertes Laienpublikum.

 

Programm:

Freitag, 25. Oktober 2024

13:30-13:45 Uhr: Begrüßung und Einführung (Nicola Remig/Prof. Dr. Winfrid Halder)

13:45-15:00 Uhr: Immanuel Kant (1724-1804): Biographische und zeitgeschichtliche Kontexte der Schrift „Zum ewigen Frieden“ (N. N.)

15:00-15:30 Uhr: Kaffeepause

15:30-17:00 Uhr: Politik, Krieg und Kriegführung im 18. Jahrhundert: Kontinuitäten und Wandel vom Spanischen Erbfolgekrieg zu den Revolutionskriegen 1700-1795 (Prof. Dr. Bernhard Kroener, angefragt)

17:30-19:30 Uhr: Abendessen

19:30-21:00 Uhr: Kants Denken über Frieden – Leitideen für heute? (Prof. Dr. Hans-Ulrich Baumgarten) – Öffentlicher Abendvortrag

 

Samstag, 26. Oktober 2024

09:00-10:15 Uhr: Wien 1814/15 und Pariser Vorortverträge 1919/21: Stabile europäische Ordnung(en)? (Prof. Dr. Guido Thiemeyer)

10:15-10:45 Uhr: Kaffeepause

10:45-12:00 Uhr: Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg? Der Friedensschluss im Zeichen des Kalten Krieges (Prof. Dr. Jost Dülffer)

12:00-13:15 Uhr: Friede, aber wie? Deutsche Konzepte nach der Katastrophe – Ernst Jünger: Der Friede (1945) und Reinhold Schneider: Der Friede der Welt (1956) (Prof. Dr. Winfrid Halder)

13:15-14:30 Uhr: Mittagessen  

14:30-16:00 Uhr: Frieden für die Ukraine, für Israel – Philosophische und historische Anknüpfungspunkte für die Gegenwart – Podiumsdiskussion (Baumgarten, Thiemeyer, Dülffer, N. N.)

 

Teilnehmerbeitrag: 140 € pro Person (1 Übernachtung mit Dusche/WC, 1 Abendessen und 1 weiteres Essen, Pausenversorgung mit Kaffee, Mineralwasser, Gebäck), ohne Übernachtung 85 € pro Person. Mitglieder des Vereins Haus Schlesien: 120 € mit Übernachtung, 70 € ohne Übernachtung.

Begrenzte Teilnehmerzahl!  Daher wird um möglichst zeitnahe, verbindliche Anmeldung bei Haus Schlesien gebeten.
Kontakt: Tel. 02244 886 231, kultur@hausschlesien.de

Bitte bei der Anmeldung das Stichwort »Kant 300« sowie Name(n) und Kontaktdaten angeben.