Eröffnung: 14. Oktober, 18 Uhr
Laufzeit der Ausstellung:14. Oktober bis 14. November
Das Ende der geschlossenen Siedlung der Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen begann vor 80 Jahren, im Herbst 1944, als Siebenbürgen zwischen Rumänien und Ungarn geteilt war. Nordsiebenbürgen gehörte aufgrund des Zweiten Wiener Schiedsspruchs von 1940 bis 1944 zu Ungarn. Damit war Siebenbürgen zum ersten Mal in seiner Geschichte geteilt, und auch die Siebenbürger Sachsen lebten erstmals in zwei verschiedenen Staaten. Die Nordsiebenbürger Sachsen, die in diesen Kriegsjahren zu Ungarn gehörten, wurden in einer heimlich geplanten Aktion vor der heranrückenden Roten Armee aus ihrer Heimat evakuiert und zogen hauptsächlich in Trecks westwärts. Die meisten von ihnen kamen Monate später, größtenteils in Oberösterreich, unter.
Da nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Österreich den Flüchtlingen ursprünglich keine Bleibeperspektive bot, siedelte ein Teil der dort lebenden Siebenbürger Sachsen 1953 in die Kohlereviere Nordrhein-Westfalens um. Hier wurden drei siebenbürgische Bergarbeitersiedlungen gegründet. Eine Folge davon war die Übernahme der Patenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen über die damalige Landsmannschaft (heute Verband) der Siebenbürger Sachsen in Deutschland im Jahr 1957. Mit großer Unterstützung der Landesregierung wurde später die Siebenbürger-Sachsen-Siedlung Drabenderhöhe im Oberbergischen Land errichtet. Die 1966 eingeweihte Siedlung ist heute die größte geschlossene Siedlung der Siebenbürger Sachsen weltweit.
Die Ausstellung spannt somit einen historischen Bogen von der Evakuierung und Flucht aus Nordsiebenbürgen über die Zwischenstation Oberösterreich bis zur Ansiedlung in Nordrhein-Westfalen. Im zweiten Teil der Ausstellung wird auf die heutige Situation der Siebenbürger Sachsen in Nordrhein-Westfalen Bezug genommen. Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, mit ihren heute 15 aktiven Kreisgruppen, wird in Wort und Bild vorgestellt.
Die Einführung in die Ausstellung erfolgt durch den Historiker Horst Göbbel, der profundeste Kenner der Evakuierung der Siebenbürger Sachsen von 1944, sowie Rainer Lehni, den Bundesvorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.
Die Ausstellung wurde mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Verband der Siebenbürger Sachsen – Landesgruppe NRW
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