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Bruckental Gymnasium in Hermannstadt, © Laura Micu
 

Die Siebenbürger Sachsen und ihre Schulen.

Vortrag und Diskussion mit Dr. Erwin Jikeli

Schule hatte und hat immer noch für die Siebenbürger Sachsen eine zentrale Bedeutung. Sie war eine der wesentlichen Voraussetzungen für ihre Leistungen und den Fortbestand der Gemeinschaft über Jahrhunderte hinweg. Stefan Ludwig Roth präzisierte diesen Gedanken wie folgt: »Das Dasein unserer Nationalität knüpft sich, vielleicht wie bei keinem anderen Volk in der Welt, so nahe an die Kirche und Schule«. Schulen im siebenbürgischen Siedlungsgebiet waren sehr früh verbreitet. Die ersten Schulen der Sachsen werden bereits 1332 und 1334 für die Mehrzahl der Dörfer des Brooser Kapitels urkundlich erwähnt, gefolgt von Schulen in Mühlbach, Hermannstadt, Kronstadt und Bistritz. Bis 1453 wurden in mehr als der Hälfte der siebenbürgischen Ortschaften Schulen gegründet. Einen wichtigen Impuls im Umbruch des kirchlichen Lebens und der Kultur in Siebenbürgen gab Johannes Honterus. Er war der Begründer des ersten humanistischen Gymnasiums in Südosteuropa und gab 1543 die älteste Schulordnung eines sächsischen Gymnasiums heraus. Nach und nach entstanden in den Städten neben den Volksschulen humanistische Gymnasien, die auf den Besuch ausländischer Universitäten vorbereiteten. 1722 beschloss die Generalsynode die Einführung der »allgemeinen Schulpflicht« für Jungen und Mädchen, was im damaligen Europa als Pionierleistung galt. Die Blütezeit des deutschsprachigen Schulwesens in Siebenbürgen erstreckte sich von der zweiten Hälfte des 19. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Schulreform von 1948, in deren Zuge alle Schulen verstaatlicht wurden, setzte dem eigenständigen deutschen Schulwesen in Rumänien ein Ende.

Herr Dr. Erwin Jikeli, Historiker und Autor, wird in seinem Vortrag eine Analyse des seit vielen Jahrhunderten bestehenden deutschsprachigen Schulwesens in Rumänien vornehmen und sich anschließend einer Diskussion zum Thema stellen. Ein abschließender Imbiss bietet die Möglichkeit für weitere Gespräche. 

Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Verband der Siebenbürger Sachsen – Kreisgruppe Düsseldorf