Am 11. Oktober 2015 fanden in Belarus umstrittene Präsidentschaftswahlen statt. Damals erklärte die Zentrale Wahlkommission den Amtsinhaber Alexander Lukaschenko zum Sieger, der auf insgesamt 83,47 % der Stimmen gekommen sein sollte. Vor allem in dem von der Reaktorkatstrophe in Tschernobyl (1986) sehr stark betroffenen belarusisch-ukrainischen Grenzraum war er angeblich besonders erfolgreich und soll dort sogar mehr als 97 % der Stimmen erhalten haben.
Obschon sich übereifrige Lokalverwaltungen durch diese imposanten »Traumergebnisse« bei der Staatsführung in Minsk offensichtlich profilieren wollten, lässt sich die Tatsache nicht bestreiten, dass der autoritäre Herrscher Lukaschenko ausgerechnet in den sogenannten »Tschernobyl-Gebieten« Gomel und Mogilev lange Zeit sehr beliebt war und vielleicht bis heute ist.
Wie lässt sich dieses Phänomen erklären? Bleibt die südöstliche beziehungsweise östliche belarusische Provinz (»Tschernobyl-Gebiete«) auch 2020/2021 Lukaschenkos Hochburg? Wie werden die gefälschten Präsidentschaftswahlen am 9. August 2020 und die daraus resultierende große Protestbewegung in diesem Teil des Landes wahrgenommen?
In ihrem Vortrag reflektiert die Minsker Germanistin und Aktivistin der demokratischen Protestbewegung Ekaterina Jadtschenko die Entwicklung der »Tschernobyl-Gebiete« nach 1986 und die aktuelle Lage.
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