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Im Kempowski Archiv Rostock
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Das Echolot. Abgesang ‘45.

Lesung von Zeitzeugenberichten zum Ende des Zweiten Weltkriegs nach Walter Kempowski

Veranstaltungsort: Zentralbibliothek im KAP 1, Konrad-Adenauer-Platz 1, 40210 Düsseldorf


Am 8. Mai 1945 endet der Zweite Weltkrieg nach 2077 Tagen mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands zunächst in Europa (in Asien dauert er noch bis zum 2. September 1945). Das Land, das den Krieg am 1. September 1939 begonnen hat und die Schuld an über 75 Millionen Toten, darunter 6 Millionen ermordete Juden, trägt, ist endlich besiegt, und die unmenschliche nationalsozialistische Gewaltherrschaft ist endgültig zertrümmert.

In den letzten Monaten vor der Kapitulation wütete das entfesselte Regime, sein nahendes Ende vor Augen, noch einmal besonders mörderisch – auch gegen die eigene Bevölkerung. In den Maitagen vor 75 Jahren atmeten Millionen von unterdrückten und verfolgten Menschen, die die Nazityrannei überlebt hatten, erschöpft auf. Für jene, die im Widerstand mutig ihr Leben wagten, die untertauchen konnten, in den Konzentrationslagern litten und in der Kriegsindustrie oder Landwirtschaft schuften mussten, war es ein Tag der Befreiung.

Die meisten Deutschen waren wohl froh, dass sie »übrigblieben«, wie man damals oft zum Abschied sagte. Doch für nicht wenige Täter und Regimetreue war es ein Tag der Niederlage und Schande – auch wenn sie diese Schande nicht auf ihr verbrecherisches Verhalten bezogen. Das Ausmaß des Schweigens und Verdrängens, das das gesellschaftliche Klima in Deutschland lange Zeit prägte, mag ein Indiz dafür sein, wie sehr sich große Teile der Bevölkerung ihres Mitläufertums bewusst waren.

Klaus Peter Hommes (Stadtbüchereien Düsseldorf), Dr. Benedikt Mauer (Stadtarchivs Düsseldorf), Volker Neupert (»Respekt und Mut«), Dr. Katja Schlenker (GHH) und Andrea Sonnen (CJZ) lesen aus Briefen, Erinnerungen und Tagebucheintragungen, die Walter Kempowski in seinen Echolot-Chroniken in den 1990er-Jahren versammelt hat.

Weitere Infos: volker.neupert@respekt-und-mut.de, Tel. 0152-55823791


Eine gemeinsame Veranstaltung der Düsseldorfer Initiative »Respekt und Mut«, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, des Stadtarchivs Düsseldorf, der Stadtbüchereien Düsseldorf und der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus.