Alena Zemančíková wurde 1955 in Prag geboren und wuchs in Westböhmen auf. Sie absolvierte ein Fernstudium an der Prager Theaterhochschule DAMU und war Dramaturgin am Westböhmischen Theater in Eger. Seit 1997 ist sie Kulturredakteurin beim Tschechischen Rundfunk. Zemančíková verfasste Theaterstücke, Hörspiele, Storyboards sowie Radioreportagen und schrieb außerdem Feuilletons, Essays und Prosatexte. 2008 erschien ihr erster, autobiografisch motivierter Erzählband »Bez otce« (Ohne Vater). 2015 folgte ihr erster Roman »Příběh v řeči nepřímé« (Geschichte in indirekter Rede, 2019 im KLAK Verlag, übersetzt von Daniela Pusch). Ihr bislang letztes Werk »Nějaké ženy a jacísi muži« (Irgendwelche Frauen und irgendsolche Männer) erschien 2023.
Schauplatz vieler ihrer Texte ist das westböhmische Grenzgebiet, dessen jüngerer Vergangenheit sie nicht zuletzt anhand ihrer eigenen Erfahrungen nachspürt. Mal ist es der hinterletzte Winkel der Welt, mal ein von der Natur zurückerobertes Paradies, das Raum für unkonventionelle Lebensentwürfe bietet. Ihr Roman »Geschichte in indirekter Rede« ist eine scharfsinnig erzählte Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Ereignisse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und davon, dass alles kommt, wie es kommen musste. Alena Zemančíková vermag es, individuelle Schicksale feinsinnig in einen Gesamtkontext zu setzen und entlarvt so die Missklänge im Alltäglichen.
Im April 2024 besuchte Alena Zemančíková im Rahmen eines Stipendiums Charkiw und verfasste ein Gefühlstagebuch über das Erlebte und Beobachtete, das sie ebenfalls vorstellen wird.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Düsseldorf