Mit der Hauptstadt Niederschlesiens/Dolny Śląsk hatte sie begonnen: Roswitha Schiebs »Literarischer Reiseführer Breslau/Wrocław« begeistert Kenner wie Neulinge. Nun hat sie ihre jahrelangen Erkundungen ganz Niederschlesiens in fünf Touren zusammengefasst und breitet eine üppige literarische Landschaft vor der Leserschaft aus:
Im Kapitel »Im Herzen Niederschlesiens« reist sie um den Berg Zobten/Ślęża und die Stadt Breslau/Wrocław herum auf der Suche nach den Ursprüngen der Region. In »Krieg und Frieden« stellt sie Schauplätze religiöser und nationaler Kämpfe den Zeugnissen von Versöhnung und Verständigung gegenüber. Der Abschnitt »Schlesische Mystik« spürt Schwarmgeister und Exzentriker von Görlitz über Bober-Katzbach- und Isergebirge bis Agnetendorf/Jagniątków auf. Riesengebirge, Hirschberger Tal und nicht zuletzt Rübezahl stehen im Kapitel »Bergromantik« im Zentrum. Schließlich werden Zerrissenheit durch soziale Widersprüche sowie Einheit in Gottesgewissheit im Waldenburger und Glatzer Bergland im Kapitel »Getuppeltes, Gedoppeltes« vor Augen geführt.
Unter den zahlreichen Stimmen von Literaturschaffenden finden sich auch die der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann und Olga Tokarczuk sowie von Andreas Gryphius, Daisy von Pless, Ruth Hoffmann, Arnold Zweig, Joanna Bator oder Filip Springer.
Zur Autorin:
Roswitha Schieb studierte Germanistik und Kunstwissenschaft in Köln und Berlin. In ihrem Buch »Reise nach Schlesien und Galizien. Eine Archäologie des Gefühls«(Berlin Verlag, 2000) erkundet sie Orte und Landstriche ihrer aus Schlesien vertriebenen Eltern sowie das ehemals ostpolnische Galizien, heute Ukraine – eine Region, aus der zahlreiche Polen nach 1945 vertrieben wurden, die sich u. a. in Schlesien niederließen. Weitere Veröffentlichungen im Verlag des Deutschen Kulturforums sind »Jeder zweite Berliner. Schlesische Spuren an der Spree und Literarischer Reiseführer Böhmisches Bäderdreieck«. 2021 erhielt sie den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen.

