GHH, Bismarckstraße 90, 40210 Düsseldorf | Kontakt | Raumbuchung | Datenschutz | Impressum

 

Von schlesischen Betern.

Vortrag mit Textbeispielen von Prof. Dr. Winfrid Halder

Veranstaltungsort: Wilhelm-Kempf-Haus, Wilhelm-Kempf-Haus 1, 65207 Wiesbaden-Naurod
Im Rahmen der Schlesischen Landeskulturtage Hessen 2024

Zum 400. Todestag von Jakob Böhme (1575–1624) und zum 400. Geburtstag von Angelus Silesius (Johannes Scheffler) (1624–1677)
Am 17. November 1624 starb Jakob Böhme in seiner Heimatstadt Görlitz im Alter von 49 Jahren. Damit endete ein von tiefen religiösen Erfahrungen geprägtes Leben, das dem gelernten Schuhmacher Böhme auch viele Anfeindungen eingetragen hatte. Einem »Ungebildeten« wie Böhme stand es nach Auffassung vieler Kirchenoberer nicht an, sich über mystische Gotteserfahrungen zu äußern, schon gar nicht öffentlich. Heute gilt Jakob Böhme als einer der bedeutendsten evangelischen Denker im frühen 17. Jahrhundert.

Wenige Wochen nachdem Böhme trotz vorausgehenden Widerständen von geistlicher Seite doch noch ein christliches Begräbnis erhalten hatte, wurde im gar nicht weit von Görlitz gelegenen Breslau Johannes Scheffler geboren. Kind evangelischer Eltern, jedoch früh verwaist, konnte der junge Scheffler dennoch, anders als Böhme, eine höhere Schul- und dann Universitätsbildung erwerben. Er studierte Jura und Medizin in Straßburg, Leiden und Padua, bevor er in seine schlesische Heimat zurückkehrte. Mit dem Werk Jakob Böhmes hat er sich intensiv auseinandergesetzt und dessen tiefgreifenden Einfluss auf ihn betont. In seiner durch das Grauen des Dreißigjährigen Krieges geprägten ersten Lebenshälfte wandte sich Scheffler, in Breslau als Arzt praktizierend, dem Katholizismus zu und nahm den Namen Angelus Silesius an. Damit wurde er als einer der bedeutendsten christlichen Dichter der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bekannt. Einige seiner Lieder sind bis heute in gottesdienstlichen Gebrauch.


Interessierte können Näheres erfragen unter halder@g-h-h.de