Die Wanderausstellung mit Fotografien und Texten von Gabriele Reckhard macht die zehn Tatorte sichtbar, an denen rechtsradikale Täter des sogenannten »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) zehn Menschen ermordet haben. Die Orte der Opfer waren für die Familien und Angehörigen jahrelang die einzige Gewissheit. Seit dem ersten Mord im September 2000 und bis zur Aufdeckung des NSU im November 2011 musste die Familie Simsek 4074 qualvolle Tage – nicht nur mit dem gewaltsamen Tod ihres Angehörigen – leben. Sie war zudem der Verunglimpfung, Ignoranz und Kriminalisierung durch Ermittlungsbehörden, Medien und Öffentlichkeit ausgesetzt – so wie alle anderen Angehörigen der NSU-Opfer, die aus rassistischen Gründen umgebracht wurden. Als einer der größten Strafprozesse in der Geschichte der Republik zu Ende ging, blieben wichtige Fragen offen. Die Ausstellung in Tafeln, an welcher Gabriele Reckhard zwischen 2016 bis 1018 arbeitete, fordert uns auf, weiterhin genauer hinzusehen, die politischen Hintergründe der Morde aufzuklären und die Ursachen für Rassismus, Nationalismus und Hass in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.
Laufzeit: 06. Mai bis 13. August 2022
In Kooperation mit: IG Metall und Respekt und Mut