Die Veranstaltung wird digital stattfinden. Bitte informieren Sie sich unter: : http://www.oberschlesisches-landesmuseum.de/ausstellungen/vorschau/1240-digitaler-vortrag-zur-migrationsgeschichte.html
Die Region Oberschlesien ist ein herausragendes Beispiel für eine tiefverankerte Kultur der Migration. Von hier aus wanderten Menschen in alle Himmelsrichtungen und entwickelten transmigrantische Routen nach Russisch-Polen, Großpolen, in das Innere des Deutschen Reiches, die USA, vor allem die Bundesstaaten Wisconsin und Minnesota und etwa auch in die südbrasilianische Provinz Paraná. Durch die Beseitigung der Leibeigenschaft und des behördlichen und grundherrlichen Aufenthaltsbestimmungsrechts nahm die Mobilität der Oberschlesier ab der Mitte des 19. Jahrhunderts massiv zu. Die unterschiedlichen Routen und komplexen Hintergründe dieser Migrationen sind bis heute kaum erforscht, obwohl die Ansiedlung von Oberschlesiern an äußerst verschiedenen Breitengraden einen ungewöhnlich vielschichtigen Einblick in Wanderungsphänomene im breiteren, ja globalen Zusammenhang bietet. Anhand der vielfältigen oberschlesischen Migrationsbewegungen in und über Europa hinaus wird zudem der Wandel eines deutsch-polnischen Grenzraums und die Entstehung transnationaler Verbindungslinien sichtbar. Die vielfältigen Wanderungsbewegungen, die von Oberschlesien ausgingen, nach Oberschlesien zurückführten und transnationale Räume entstehen ließen, regen dabei dazu an, das Eigene und das Fremde immer wieder aufs Neue zu reflektieren.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat für Oberschlesien beim Oberschlesischen Landesmuseum