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Hermannstadt (Sibiu)
Hermannstadt (Sibiu)
 

Zwischen Anpassung und Ausreisewunsch – Deutschstämmige im kommunistischen Rumänien.

Vortrag von Dr. Paul Cristian Bagiu mit Diskussion

Den Ergebnissen der Volkszählung von 1930 zufolge betrug der Anteil der deutschen Minderheit in Rumänien an der Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt rund 4%, was einer Zahl von etwa 750 000 entspricht. In den Wirren des 2. Weltkrieges reduzierte sich diese Zahl erheblich durch Umsiedlung, Evakuierung, Kriegsverlusten und Verschleppung, so dass Anfang der fünfziger Jahre von etwa 500 000 Deutschstämmigen in Rumänien ausgegangen werden kann. Demgegenüber liegt die Zahl heute unter 20 000.

Der Niedergang der deutschen Minderheit in Rumänien, die über Jahrhunderte weitgehend von einer kollektiven Lebensweise und einer starken Identität geprägt war, und zu keinem Zeitpunkt einer Vertreibung durch den rumänischen Staat ausgesetzt gewesen ist, vollzog sich insofern während der kommunistischen Epoche. Immer mehr Deutschstämmige gaben ab den sechziger Jahren freiwillig ihre angestammte Heimat auf und kamen als Aussiedler in die Bundesrepublik. Mit der Implosion des Kommunismus im Dezember 1989 fand der Exodus seinen Höhepunkt.
Der promovierte Historiker Paul Cristian Bagiu analysiert in seinem Vortrag die Situation der deutschen Minderheit in Rumänien ab 1945 bis zur Kulmination des Exodus 1990/1991 nach politischen, sozialen und ökonomischen Gesichtspunkten. Dabei geht er u.a. der Frage nach, warum letztendlich der Ausreisewille dem Bestreben nach Anpassung in der alten Heimat überwogen hat. Ergänzend zum Vortrag des Herrn Dr. Bagiu werden Vertreter der deutschen Minderheit aus Rumänien ihre familiären und persönlichen Erfahrungen in Rumänien bis zur Aussiedlung schildern.

Im Anschluss an die Vorträge ist eine Diskussionsrunde geplant.

 

 

In Kooperation mit: Verband der Siebenbürger Sachsen, Kreisgruppe Düsseldorf